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1. Altertum - S. 72

1894 - Oldenburg : Stalling
72 sondern lie auch den persischen Satrpen. die ihn als solchen anerkannten, ihre Statthalterschaften. Auch war seine Herrschaft fr die persischen Völker milder, als die frhere. Aber die un-geheueren Reichtmer hatten Alexanders bermut und Hang zur Schwelgerei gesteigert, und seine Neuerungen und Berschmelznngs-Plne riefen die Unzufriedenheit der macedonischen Groen hervor, die ihm namentlich die verlangte gttliche Verehrung durch Nieder-knieen verweigerten. Dadurch wurde Alexanders Unwille und Arg-wohn gereizt; den der Verschwrung angeklagten Philotas lie er hinrichten und seinen siebenzigjhrigen Vater Parmenio durch Meuchelmrder tten. Den Klitos, seinen Lebensretter am Granikns, stie er in Wut und Trunkenheit mit eigener Hand nieder. Z>es /tkitos |ob. Bei einem Schmause, wo schon alle vom Weine erhitzt waren, erhoben Schmeichler den König der die berhmtesten Helden der Borzeit. Nur Klitos stimmte nicht bei und behauptete, die Make-donier htten bei seinen Thaten das meiste gethau, und erhob seinen Vater-Philipp weit der Alexander. Schon glhte dieser vor Zorn, als man Klitos wegfhrte. Aber er kam durch eine andere Thr wieder in den Saal und wiederholte seine Behauptungen noch heftiger. Wtend ris; Alexander einem Trabanten die Lanze aus der Hand und stie seinen Lebensretter nieder. Aber im Augenblicke erstarrte der König vor Schrecken der seine eigene That. Drei Tage lang nahm er weder Speise noch Trank zu sich, lag weinend und seufzend auf seinem Lager und rief unaufhrlich den Namen Klitos. Erst allmhlich vermochten die Trstungen seiner Freunde ihn zu beruhigen. Mit dem Frhling des Jahres 327 v. Chr. trat Alexander seinen Zug nach Indien an. Er ging der deu Judus und stie auf den mchtigen König Poros. Es kam zur sogenannten Elefantenschlacht, in der die Griechen zum ersten Mal die Ber-Wendung der Elefanten im Kriege kennen lernten und erst dann siegten, als die scheugewordenen Tiere ihre eigenen Reiter abwarfen. Zuletzt fiel Poros in Alexanders Gewalt und ward (da er kuig--lich" behandelt sein wollte) von diesem wieder in sein Reich ein-gesetzt. Alexander zog unter stete Kmpfen mit den streitbaren Bewohnern durch das Land der fnf Strme (Panjab) bis zum Hhphasis, indem er griechische Kolomeen anlegte und siebzig

2. Altertum - S. 78

1894 - Oldenburg : Stalling
78 Aber noch fehlte es an Frauen. Da die benachbarten Völker ihre Tchter zu ehelichen Verbindungen nicht hergeben wollten, so lud sie Romulus zu festlichen Spielen ein. die er zu Ehren des Meer-gottes Neptun veranstaltete; während derselben fiel er der die Arglosen her und raubte an 700 Jungfrauen, besonders Sabinerinnen. Ob dieser Schwach begannen die beraubten Völker -Krieg; da sie sich jedoch nicht zu gleicher Zeit erhoben, so wurden sie leicht geschlagen; nur der Krieg mit den mchtigeren Sabinern .war schwieriger, siel aber auch zu gunsten Roms aus. Harpha. Der sabinische König Titas Ttius bemchtigte sich durch List der rmischen Burg auf dem kapitolinischen Hgel. Die Zochttv des Befehlshabers der Burg. Tarpeja, fiel den Sabinern in die .ipnbv und lie sich von ihnen bereden, ihnen die Burg zu berliefern, wenn jte ihr das gben, was sie am linken Arm trgen, womit sie die goldenen Armringe und Spangen meinte. Die Sabiner versprachen es. Sobald sie aber im Besitz der Burg waren, warfen sie ihre Schilde, die sie auch am linken Arme trugen, auf die Verrterin. Bald kam es zur Schlacht. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Sabiner, da flehte Romulus zum Jupiter und gelobte ihm einen Tempel, wenn er die Flucht der Seinen hemme; die Rmer begannen wieder im Vorteil zu sein, und nun kamen die geraubten sabinischen Frauen und stifteten Frieden unter beiden Teilen. Der Friede ward unter der Bedingung geschloffen, da beide 'Völker fortan nur ein Volk ausmachen und beide Könige gemein-ichaftlich regieren sollten; der Senat, der aus 100 Rmern und 100 Sabinern bestand, bildete die Regierungsbehrde. Titus Ttius kam bald um, Romulus war wieder Alleinherrscher und regierte glcklich, bis er auf wunderbare Weise gen Himmel ent--rckt ward. nb< des Asmutus. Bei einer Heerschau erhob sich pltzlich Sturm mit Donner und Blitz: eine Wetterwolke entzog dem Volke den Anblick des Knigs, der fortan von der Erde verschwand. Ein Senator erzhlte darauf, Romulus sei ihm in gttlicher Gestalt erschienen und habe geboten, ihn als Gott Quirinus zu verehren: Rom werde die Hauptstadt der Wel-t sein. Wahrscheinlich fiel er durch Mmchelmord der Senatoren. Das Jahr nach Romulus Tode ward Numa Pompilins, ..ein Sabiner und Schwiegersohn des Titus Ttius, zum König

3. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 10

1861 - Oldenburg : Stalling
T — 10 — Rom über Alba herrschen möge!" Zu gleicher Zeit stieß er seinem Feinde, der kaum noch die Waffen halten konnte, das Schwert in die Kehle, streckte ihn zu Boden und nahm ihm seine Rüstung. — So wurde durch diesen Kampf Alba Longa der Herrschaft der Römer unterworfen. Horatius kehrte an der Spitze des Heeres, mit den Rü- stungen der erschlagenen Feinde geschmückt, nach Rom. Am Capenischen Thore begegnete ihm seine Schwester, die mit einem der Curiatier verlobt gewesen war. Als sie unter der Beute ihres Bruders auch das Gewand erblickte, das sie für ihren Bräutigam gewebt hatte, brach sie in laute Klagen und Verwünschungen gegen ihren Bruder aus. Horatius gerieth in Wuth und tödtete seine Schwester. Wegen dieser blutigen That wurde er vor Gericht geladen und von den Richtern zuni Tode verurtheilt. Nur die Bitten seines Vaters, der sich an das Volk wandte, retteten den Schuldigen, und der König strafte ihn blos dadurch, daß er ihn unter dem Schandjoch hergehen ließ. Die Albaner unter Mettus Fuffetius ertrugen die Abhän- gigkeit von Rom mit Unwillen. Um ihre Selbstständigkeit wieder zu gewinnen, suchten sie den römischen König Tullus in Krieg zu verwickeln und reizten die Stadt Fidcnä zum Abfall von Rom. Den Fidenaten leisteten die Vcjenter Hülfe, und die Albaner versprachen, im Augenblick der Schlacht zu ihnen überzugehen. Als Tullus gegen die Fidenaten zu Felde zog, entbot er auch die Albaner zum Heereszug. Das römische Heer stellte er den Vejentern, das Albanische den Fidenaten gegenüber. Aber Mettus Fuffetius zeigte sich im Kampfe un- thätig und schwankend, indem er zu denen überzugehen gedachte, auf deren Seite sich der Sieg neigen würde. So sahen denn die Albaner ruhig zu, wie die Römer unter unaufhörlichem Gefecht erst die Fidenaten, dann die Vejenter schlugen und einen vollständigen Sieg errangen. Als Fuffetius dem siegrei- chen Tullus Glück wünschte, empfing ihn der König scheinbar mit Güte und stellte sich, als habe er dessen treuloses Spiel nicht gemerkt, bestellte aber beide Heere auf den folgenden Tag

4. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 6

1881 - Oldenburg : Stalling
6 und ihre Frauen, die als Schwanenjungfrauen, Alrunne, Feeen, die Zukunft verknbeten. Drei Schicksalsgttinnen, Nornen, regieren als Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft das Zeitliche und Vergngliche. Auch gab es Wichte, Elfen, Zwerge, Nixen und Riesen. Enblich tritt der Weltuntergang (Muspilli) ein; die Erbe verbrennt, und eine bessere tritt an ihre Stelle, in der kein bel ist, und nur die Bsen bleiben im Hllenabgrunbe. Die Germanen, von beren Kriegen mit den Rmern bereits (Teil Ii.) die Rebe war, schieben sich in mehrere Hauptstmme und verschiebene Vlkerschaften. Im britten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung traten in Deutsch-lanb vier groe Vlkerbnbnisse auf, welche fr die Folge von Wichtigkeit ftnb; es waren der Bunb der Alemannen zwischen Main und Donau, der Bunb der Franken am Nieber-rhein und an der Norbsee, der Bunb der Sachsen in Nieber-beutschlanb westlich von der Elbe, und der Bunb der Goten, welche ihre frheren Sitze an der Ostsee verlassen hatten, um im den des heutigen Rulanbs ein mchtiges Reich zu grnben, und sich in Ost- und Westgoten teilten (vgl. Ii.). Ii. D i e Hunnen. Um das Jahr 375 n. Chr. brachen die Hunnen, no-mabische Horben, welche seit alten Zeiten in den Steppen-lnbern des innern Asiens umhergezogen waren, nach Westen auf, und veranlaten durch den gewaltigen Sto, den sie auf anbere Völker ausbten, die sogenannte Vlkerwanberung, welche das alte Rmerreich zertrmmerte und nach vielen furchtbaren Strmen erst mit dem Jahre 568 enbigte. (Vgl. Xii.) Die Hunnen, ein den heutigen Kalmcken hnliches No-mabenvolk, das einige zur mongolischen Rasse zhlen, anbere als einen unebleren Zweig des groen Trkenstammes be-trachten, waren von frchterlicher Wilbheit und grlichem Ansehen. Sie zerschnitten sich in der Kinbheit Kinn und

5. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 48

1881 - Oldenburg : Stalling
48 durch entmutigten Feinde einen vollstndigen Sieg erfochten, Ms nun die Longobarden ihren König baten, da er' die Tapferkeit feines Sohnes durch die Ehre, an einer Tafel mit dem Vater fpeifen zu drfen, belohnen mge, erwiderte Andorn: Das kann ich nicht; denn es ist bei unferm Volke Sitte, da des Knigs Sohn nicht eher feines Vaters Tifch-genoffe werden darf, als bis er von einem auswrtigen Könige wehrhaft gemacht worden ist." Sogleich begab sich Albom mit vierzig Waffengefhrten an Turifends Hof und bat um die Ehrenwaffnung. Der König nahm ihn freundlich auf, veranstaltete ihm zu Ehren ein Festmahl und lie feinen Gast zu feiner Rechten sitzen. Pltzlich aber berwltigte ihn der Schmerz der den Tod feines Sohnes fo fehl-, da er ausrief: Wie glcklich war ich, als noch mein Sohn auf dem Platze fa, der jetzt von feinem Mrder befetzt ist!" Diese Worte reizten den Bruder des Erschlagenen zur Bitter-keit gegen Alboin; zornige Worte wurden gewechselt, Longo-barden und Gepiden erhoben sich, Schwerter blitzten als der edle König vermittelnd dazwischentrat, an die Heiligkeit des Gastrechts erinnerte und so noch zur rechten Zeit ein blutiges Ende des Streites abwendete. Nach der Tafel wurde Alboin von dem Könige mit der Rstung des erschlagenen Sohnes geschmckt und kehrte mit seinen Gefhrten ungekrnkt in die Heimat zurck. Freudig erwies nun Audoin seinem Sohne die erbetene Ehre, und von allen Longobarden wurde des Gepidenknigs Edelmut und Alboins Khnheit gepriesen. v Als Alboin zum König erhoben worden war (561),! griff er Turisends Nachfolger, Kunimund, an, der den zwischen beiden Vlkern bestehenden Frieden gebrochen hatte. /In einer Feldschlacht erschlug er Kunimund und vernichtete dessen Reich und Volk vollstndige Die Tochter des erschlagenen Knigs, die schne Rosamunde, zwang er, seine Gemahlin zu wer-den, und aus dem Schdel ihres Vaters lie er sich eine Trinkfchale bereiten) um daraus bei Festmahlen sich und die Seinen zu neuen Heldenthaten zu begeistern. Weit und breit berhmt und mchtig durch diesen Sieg (5j3), wandte Alboin seine Blicke nach Italien, wohin schon lngst der Sinn der Longobarden stand. f Im Jahre 568 brachen sie mit Weibern und Kindern und aller Habe nach

6. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 50

1881 - Oldenburg : Stalling
50 Longinus Rosamunden seine Hand an, wenn erst Helmichis aus dem Wege gerumt wre. Um wieder zu einer Herr-schaft zu gelangen, reichte das verbrecherische Weib ihrem Gemahl den Giftbecher. Helmichis trank und fhlte den nahenden Tod; da zwang er Rosamunden, indem er das Schwert gegen ihre Brust zckte, den Rest zu trinken. So empfingen beide den verdienten Sndenlohn. Peredeo ward gefangen nach Konstantinopel geschickt, wo ihm zuletzt die Augen ausgestochen wurden. i Da Alboins Nachfolger, Kleph, nach einer Regierung von achtzehn Monaten ermordet wurde,' so lebten die Longo-barden zehn Jahre lang ohne Könige, blo unter Herzogen. Die Unordnung im Reiche nahm indessen so berhand, da die Longobarden den Autharis, den Sohn des Kleph, zum König erhoben (584). Er warb um die Hand der baierischen Knigstochter Theodelinde, und war selbst verkleidet an der Spitze der Gesandtschaft. Auf seinen Wunsch reichte ihm Theodelinde selbst den Willkommsbecher: beim Zurckgeben desselben drckte er mit dem Finger die Hand der Braut und strich ihr mit der Hand die Wange, ohne sich jedoch zu er-kennen zu geben. Auf der Rckkehr gaben ihm die Baiern das Ehrengeleite bis an die Grenzen seines Landes. Da schwang er seine Streitaxt und warf sie in einen fernen Baum mit solcher Kraft, da alle sahen und erkannten, so werfe nur Autharis, König der Longobarden. Autharis starb jedoch schon frhe (590) und das Reich lief Gefahr, wieder in Unordnung zu verfallen. Aber Theo-delinde, die schne und christlich-fromme Knigswitwe, besa die Gunst der Longobarden in dem Grade, da sie erklrten, sie wollten denjenigen als König annehmen, den sie wieder zu ihrem Gemahl whlen wrde. Da gab sie ihre Hand dem Agilulf, Herzog von Turin. Ilm diese Zeit sa aus dem bischflichen Stuhle zu Rom Gregor I. der Groe (590604). Mit ihm unterhielt Theodelinde, die als baierische Prinzessin *) katholischen Glaubens war, während die Longobarden Arianer waren, einen innigen geistigen Verkehr. Gregor wute in Theodelinden *) Nach neueren Untersuchungen eine frnkische, aber in Baiern erzogene Prinzessin.

7. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 4

1881 - Oldenburg : Stalling
4 ihnen die Gabe der Weissagung zu. Ihre Ehre war dem Manne heilig, und niemand lchelte der das Laster. Die Ehe wurde vom Manne selten vor dem dreiigsten, von der Jungsrau selten vor dem zwanzigsten Lebensjahr geschlossen. Die Tochter erhielt keine Mitgift, vielmehr kaufte der Bru-tigam die Braut den Eltern ab und schenkte der Braut ein gezumtes Ro, Schild und Speer als bedeutungsvolle Zei-chen, da sie dem Manne in den Kampf folgen und in Krieg und Frieden, in Glck und Unglck seine getreue Gefhrtin sein sollte. Das uere Abzeichen des freien Germanen war der Schmuck der Waffen, eine Auszeichnung, deren die Knechte fr unwrdig erachtet wurden. Die Anfhrer im Kriege wurden nicht nach Geburt, sondern nach Tapferkeit und Tch-tigkeit gewhlt und hieen, da sie vor dem Heere herzogen, Herzoge. Sie behielten ihr Amt nur fr die Dauer des Krieges und traten nach dessen Beendigung zurck. Auf die Wahl des Herzogs folgte das Aufgebot des Heerbannes, d. h. aller Wehrpflichtigen, indem ein Bote oder ein Pfeil oder Stab Tag und D^acht von Hof zu Hof ging und die Waf-fenfhigen einberief, worauf der Auszug erfolgte. Schon in den frhesten Zeiten finden sich die Anfnge des spteren Knigtums und des Lehnswesens (vgl. Xliii.), indem sich an einen durch Tapferkeit und Reichtum ausgezeichneten Mann (Kuntnc, d. h. König) andere anschlssen und sich ihm zur Dienstleistung verpflichteten. Sie bildeten sein Gefolge (Gasindi), dessen Glieder Recken oder Degen hieen und von dem Kuntnc Vertretung und Unterhalt empfingen. Strei-tigkeiten in der Gemeinde selbst wurden durch Richter ent-schieden, die von der Volksgemeinde gewhlt wurden und da sie das Urteil schpften (fanden), Schffen hieen. Das Recht war eigentlich nur Rache fr erlittene Unbill; diese zu nehmen, galt fr Pflicht, worauf die Sitte der Blutrache beruhte. Mit Bewilligung des Verletzten konnte jedes Ver-gehen durch Zahlung einer Bue geshnt werden. Schuld oder Unschuld wurden auch wohl durch einen Zweikampf zwischen Klger und Beklagten entschieden (vgl. Xliii.) Die Religion der alten Deutschen war ein ernster Natur-dienst, nicht ohne sittlichen Gehalt. Sie verehrten ihre Götter

8. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 25

1881 - Oldenburg : Stalling
König unter Klagegesang und Waffengetn bestattet hatten, zum Angriff schreiten, allein Atztius war dagegen und riet dem jungen Thorismund in die Heimat zu ziehen, weil ihm sonst seine Brder die Krone streitig machen knnten; in Wahrheit aber besorgte er, da nach vlliger Vernichtung der Hunnen die Macht der Westgoten den Rmern gefhrlich werden knnte. Von der Furchtbarkeit der Hunnenschlacht zeugt die An-gbe, da auf beiden Seiten der 160 000, ja nach anderen 300 000 geblieben seien, und die Sage berichtet, da die Geister der Erschlagenen noch drei Tage nachher in den Lften mit einander gerungen haben. Doch war Attila noch stark genug, im folgenden Jahre (452) einen Einfall in Italien zu machen. Er erstrmte die feste Grenzstadt Aquileja, die er bis auf den Grund zer-strte, verwstete noch andere Städte und erfllte ganz Ober-italien mit Mord, Brand und Raub. Damals flohen die Einwohner der Landschaft Venetien vor den Hunnen auf die kleinen Inseln der Lagunen des adriatischen Meeres und legten den Grund zu der berhmten Republik Venedig. Schon war Attila im Begriff auf Rom loszugehen, als ihm der rmische Bischof Leo I. der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft entgegen ging und ihn im Namen Gottes und des Kaisers beschwor, der Stadt und des Landes zu schonen. Der Bischof erinnerte den Attila an den alten Glauben, da jeder Eroberer, der sich an der ewigen Roma vergreise, bald das Ziel seiner Thaten finde und wies ihn auf Alarich hin, der ja auch kurze Zeit nach der Erstrmung Roms in der Blte seiner Jahre vom Tode dahingerafft worden sei. Die Vorstellungen des Bischofs, jedenfalls auch noch andere Grnde, bewogen Attila zur Rckkehr. Er ver-lie Italien und zog in die Heimat. Diese Heerfahrt war seine letzte. Im folgenden Jahre (453) vermhlte er sich mit der schnen Burgunderin Jldico und starb in der Brautnacht an einem Blutsturz. Nach An-deren stie ihm Jldico den Rachestahl ins Herz. Bei seiner Leichenfeier ritten die Hunnen mit abgeschnittenen Haaren und zerfetzten Gesichtern um den in einem Prachtzelt ausgestellten Leichnam ihres groen Knigs in weiten Kreisen

9. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 73

1881 - Oldenburg : Stalling
73 Mit groer Heeresmacht drang er durch die Gauen der Sachsen bis an die Weser, stellte die Eresburg nochmals her und grndete eine neue Feste an der Quelle der Lippe. Die Sachsen stellten wieder Geiseln und lieen sich taufen. Karl hielt sich nun so sicher, da er (777) einen Reichstag in Paderborn (im Lande der Engern) hielt, wobei sich die Sachsen in groer Anzahl zur Unterwerfung einstellten. Aber Wittekind, der tapfere Herzog der Westfalen, hatte sich nicht eingefunden. Er war zu seinem Schwager, dem Dnenknig geflohen, und sein Ausbleiben deutete auf keinen dauernden Frieden. Whrend sich Karl zu Paderborn aufhielt, erschien eine seltene Gesandtschaft. Abgeordnete Solimans, des arabischen Statthalters von Saragossa, der vom Chalifen von Cordova, Abderrahman, vertrieben war, kamen zum mchtigen Franken-knig und baten um Hlfe gegen Abderrahman. Das Gln-zende der Unternehmung reizte den christlichen Helden; er sagte Hlse zu. Im Jahre 778 ging er der die Pyrenen, erstrmte Saragossa und eroberte das Land bis an den Cbro. Dann setzte er den vertriebenen Statthalter wieder ein und lie ihn den Eid der Treue schwren. Die neue Eroberung schlug er zum Frankenreiche (seit 810 spanische Mark genannt). Auf dem Rckzge erlitt Karl einen schweren Verlust. In den engen Wegen durch die waldbewachsenen Hhen der Pyrenen ward seine Nachhut von den baskischen Gebirgsvllern, deren Hauptstadt die Franken zerstrt hatten, in den Thlern von Roncesvalles berfallen und niedergemacht. Unter den ge-fallenen Fhrern befand sich auch der tapfere sagenberhmte Held Roland (Rutland)*). *) Die Sage hat ihn zu einem der zwlf Paladine Karls und zu einem Helden von riesiger Gre gemacht. Sein Schwert Du-randa durchhieb einen Marmorstein, ohne schartig zu werden. Als er bei dem berfall in Roncesvalles zum Tode verwundet war, blies er so gewaltig in sein Horn Olivant, da es achtmeilen weit bei dem Hauptheere von Karl gehrt wurde, aber von der Anstrengung die Halsadern des Heldeu zersprangen. Noch heute findet man in vielen Stdten, z. B. Hamburg, Bremen, Halle, Magdeburg, sge-nannte Rolandssulen, steinerne, grtenteils roh geformte Bildsulen, die einen gewappneten Mann mit einem Schwerte in der Hand vor-

10. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 47

1881 - Oldenburg : Stalling
47 aber unter feiner Wrde, sich zu verteidigen. Da lie ihn der Kaiser in seiner Wohnung gefangen halten. Nach einem halben Jahre war er wieder zu Gnaden angenommen und in alle seine Ehren eingesetzt. Doch schon 565 starb der vielgeprfte Dulder, und sein Vermgen fiel dem kniglichen Schatze anheim. Da dem Belisar die Augen ausgestochen worden und der alte blinde Mann von einem Knaben geleitet als Bettler umhergewandert sei, ist ein ganz ungegrndetes Mrchen. Acht Monate nach dem Tode Belisars folgte der 83jhrige Kaiser dem von ihm mihandelten Manne im Tode nach. Xii. Alboin und Autharis, Kniqe der Lonao-barden. der das eroberte Italien, das als griechische Provinz den Namen Exarchat erhielt, ward Narses als Statthalter gesetzt, der der~^retzehn Jahre die Verwaltung des Landes fhrte, bis er von der. Kaiserin Sophia, der Gemahlin Ju-stins Ii., abberufen ward. Man erzhlt, die Kaiserin habe dem Narses einen Spinnrocken und einen Weiberanzug geschickt, mit der Weisung, in das Frauenhaus nach Konstantinopel zurckzukehren. Darauf habe Narses geantwortet, er wolle ihr einen Faden spinnen, dessen Ende ihre Finger nicht erreichen wrden. Nun habe er Boten an Alboin, König der Langobarden, geschickt, und diesen eingeladen, Italien in Besitz zu nehmen. Die Langobarden wohnten damals in Pannonien und waren die Nachbarn der Gepiden, die in Dacien (b. h. in Siebenbrgen, in der Moldau und Walachei) saen. Mit den Gepiden lebten die Longobarden in bestndigen, blutigen Kmpfen, und die Feindschaft zwischen beiden Vlkern stieg bis zum Todha. Einst hatte Alboin, Audoins Sohn, den Sohn des Ge-pidenknigs Turisend, im Zweikampf erlegt und der die da-
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